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Überfettung oder Laugenunterschuss

Überfettung und Laugenunterschuss bei der Seifenherstellung: Ein umfassender Überblick

Was ist Überfettung?

Überfettung bezeichnet die gezielte Zugabe von Fetten und Ölen, die nach der Verseifung in der Seife verbleiben. Diese nicht verseiften Fette sorgen dafür, dass die Seife besonders pflegend und rückfettend wirkt, da sie die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und vor dem Austrocknen schützen. Der Grad der Überfettung wird in Prozent angegeben und kann je nach gewünschter Wirkung zwischen 5 % und 20 % liegen.

Heißverseifung und gesteuerte Überfettung

Bei der Heißverseifung handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die Seifenmasse unter Hitzeeinwirkung "gekocht" wird. Durch die Hitze wird der Verseifungsprozess vollständig abgeschlossen, bevor zusätzliche Fette oder Öle hinzugefügt werden. Dies ermöglicht eine exakte Steuerung der Überfettung, da die nachträglich zugefügten Fette nicht mehr verseift werden. Dadurch bleiben die pflegenden Eigenschaften dieser Öle erhalten.

Vorteile der Heißverseifung bei der Überfettung:

  • Präzise Kontrolle über die Art und Menge der unverseiften Fette
  • Sofortige Nutzbarkeit der Seife nach der Herstellung, da keine Reifezeit nötig ist
  • Möglichkeit, empfindliche und wertvolle Öle wie Jojobaöl oder Arganöl gezielt für die Überfettung zu verwenden

Nachteile der Heißverseifung:

  • Aufwendiger und zeitintensiver Herstellungsprozess
  • Höherer Energiebedarf durch die Erhitzung
  • Gröbere Textur der Seife im Vergleich zur Kaltverseifung

Kaltverseifung und Laugenunterschuss

Im Gegensatz zur Heißverseifung erfolgt die Verseifung bei der Kaltmethode ohne zusätzliche Wärmezufuhr. Der Prozess der Verseifung kann bis zu 48 Stunden dauern. Da die Verseifung langsam und kontinuierlich abläuft, spricht man statt der Überfettung (ÜF) in diesem Fall von einem "Laugenunterschuss" (LU). Hierbei wird von vornherein weniger Natronlauge eingesetzt, als für die vollständige Verseifung aller Fette notwendig wäre.

Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass nicht exakt gesteuert werden kann, welche Fette unverseift bleiben. Stattdessen verseift die Lauge die Fette in der Reihenfolge ihrer Reaktionsfähigkeit. Dies bedeutet, dass die am schnellsten verseifbaren Öle (z.B. Kokosöl) zuerst reagieren und die pflegenden Öle (z.B. Mandelöl oder Sheabutter) eher verseift werden können, als gewünscht.

Vorteile der Kaltverseifung bei der Überfettung:

  • Weniger technischer Aufwand und energiesparender Prozess
  • Feinere und cremigere Textur der Seife
  • Große gestalterische Freiheit durch Farben, Muster und Duftstoffe

Nachteile der Kaltverseifung:

  • Keine exakte Kontrolle über die Art der unverseiften Fette
  • Längere Reifezeit (4–6 Wochen) notwendig
  • Risiko, dass wertvolle Öle verseift und ihre pflegenden Eigenschaften beeinträchtigt werden

Fazit

Die Wahl zwischen Heiß- und Kaltverseifung hängt von den gewünschten Eigenschaften der Seife sowie vom Produktionsaufwand ab. Während die Heißverseifung eine gezielte Überfettung ermöglicht, bietet die Kaltverseifung mehr kreative Gestaltungsmöglichkeiten. Beide Methoden haben ihre Berechtigung und werden je nach Einsatzzweck und Vorlieben verwendet.